Schüler-Krypto 2016 Nachlese
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Nächste Schüler-Krypto
Die Schüler-Krypto 2017 ist für März 2017 angedacht. Es gibt eine Reihe wichtiger, positiver Stimmen dafür.
SKy 2014 @ Twitter /storify
SKy 2013 @ uni-bonn.tv
Der PodCast zur Schüler-Krypto von uni-bonn.tv gibt einen Einblick in die Schüler-Krypto.
Was war Schüler-Krypto 2016?
Baran Demir, Christian Hemminghaus, Dejan Pejic, Frank Schindler, Hakan Dogan, Jan Lühr, Jan Philipp Schrewe, Judith Brecklinghaus, Martina Kuhnert, Matthias Frank, Michael Nüsken, Philip Matura, Philipp Gampe, Simon Schneider, Sophie Prochaska, Stefanie Juchmes.
Am Donnerstag, den 3. März 2016, und am Freitag, den 4. März 2016, trafen sich 105 Schülerinnen und Schüler sowie 7 Lehrerinnen und Lehrer zur fünfzehnten Schüler-Krypto, um etwas mehr über geheime Nachrichten, Ver- und Entschlüsselung zu lernen.
Nach einer Begrüßung und einer Einführung in das Thema durch Michael Nüsken ging es zur Sache. Jetzt galt es, in die Rolle von James Bond zu schlüpfen und RSA auf dem "in Bonds BMW Z8 eingebautem'' Computer zu programmieren. Gearbeitet haben wir mit dem Computeralgebrasystem sage, mit dessen Hilfe man ohne Umwege mit beinahe beliebig großen Zahlen rechnen kann. Spätestens nach dem Mittagessen konnten Nachrichten von Moneypenny entschlüsselt und eigene Nachrichten untereinander ausgetauscht werden. Parallel dazu wurde spielerisch erfahren, wie das Modulorechnen funktioniert und wie der wesentliche Schritt bei RSA, das Potenzieren, so schnell ausgeführt werden kann, dass Ver- und Entschlüsseln innerhalb eines Augenzwinkerns vor sich gehen. Und am Ende durfte jeder sein persönliches visuelles Kryptogramm mit nach Hause nehmen.
Am Donnerstag haben wir mit Neal H. Walfield einen Vertreter quelloffener Software zu Gast gehabt. Im Team von Werner Koch, g10code, arbeitet er an der Verschlüsselungssoftware GnuPG. Dank solch uneigennütziger Initiativen ist es heutzutage vergleichsweise einfach, etwa seinen privaten Emailverkehr von Ende-zu-Ende zu schützen.
Am Freitag hat Marcel Zimmer von EnBITCon, den Blick aus der anderen Richtung eröffnet. EnBITCon arbeitet an Sicherheitslösung für Firmen und Industrie, darunter die Lufthansa. Diese stellen ganz andere Anforderungen an Sicherheit.
Laser & Licht Labor
Ein weiteres Highlight war in der Mittagspause zu bestaunen. Matthias Frank hat mit dem Laser & Licht-Labor ein weiteres Gebiet der Informatik gezeigt.
Zusätzlich gab's hier Informatik Studienberatung.
Visuelle Kryptographie
Das einzige beweisbar sichere Verfahren der Kryptographie haben wir vorher schon erwähnt. Das sogenannte one-time-pad (manchmal als Einmalkladde übersetzt) ist ein symmetrisches Schlüsselverfahren wie alle Verfahren vor 1977. Die geheime Nachricht, sagen wir als eine Folge von Nullen und Einsen geschrieben, wird mit einem zuvor vereinbarten Schlüssel, der ebenfalls aus Nullen und Einsen besteht, verknüpft: Zeichen für Zeichen wird übersetzt. Steht im Schlüssel 0, so ist der verschlüsselte Wert gleich dem in der Nachricht. Steht im Schlüssel 1, so ist der verschlüsselte Wert gerade das Gegenteil des Zeichens in der Nachricht.
Wer Lust hat kann nachlesen, wie Visuelle Kryptographie funktioniert und es auch selbst ausprobieren.
Sonstiges
Wir haben noch ein Spiel mit Additionsketten zum schnellen Potenzieren gespielt.
...und vielleicht ein zweites um das Modulorechnen noch einmal zu erhellen.
Zum Weiterlesen
- Bernhard Esslinger & das CrypTool Entwickler-Team (1998-2010). Das CrypTool-Script. Kryptographie, Mathematik und mehr. 290pp.
- Die PGP International Homepage bietet das Programmpaket Pretty Good Privacy (PGP) einschließlich ausführlicher Dokumentationen zum System und einer Einführung in die Kryptographie (PDF). In der wechselhaften Geschichte hat sich irgendwann eine frei verfügbare Version davon abgespalten, die heute unter dem Namen GnuPG (oder gpg) verfügbar ist.
- Viele Universitäten zertifizieren sich im Rahmen des Deutschen Forschungsnetzes (DFN).
Es gibt auch ein paar Artikel, die versuchen, das Thema Kryptographie für Schüler verdaulich zu machen:
- J.-J. Quisquater, L. Guillou and families, with T. Berson (1990). How to explain zero-knowledge protocols to your children . In G. Brassard, ed., Advances in Cryptology, CRYPTO 89, Lectures Notes in Computer Science 0435, Springer, Heidelberg. 628-631.
- Neal Koblitz (1992), Kid krypto . Advances in Cryptology, CRYPTO 1992, Lecture Notes in Computer Science 740, Springer, Heidelberg. 371-389.
- Michael R. Fellows & Neal Koblitz (1993), Combinatorially Based Cryptography for Children (and Adults). Congressus Numerantium 99, 941.
- Carsten Elsner (1999), Der Dialog der Schwestern. c't 99/25, 288-. (Auch zu finden in der Hilfe zu cryptool.)
Verständlicherweise sind diese Sachen fast alle auf Englisch, da es sich um internationale Veröffentlichungen handelt. Und vermutlich werden einige dieser Links ausserhalb der Universität nicht so ohne weiteres verfügbar sein.